16.12.2025, Dienstag

8 Länder – 7 Monate – 1 Traum: Tag 92 von ca. 200 Tagen
Kontakt: g@schabus.info

MA: Tétouan > MA: Chefchaouen
66 Tageskilometer, 5.936 Gesamtkilometer
Min.-Temp. 11°, Max.-Temp. 13°
Sonnenaufgang 08:22 Uhr, Sonnenuntergang 18:12 Uhr
Wetter: zuerst Regen und mäßiger Wind, dann ein paar Sonnenstrahlen, dazwischen wieder Regenschauer. Ab Mittag heftiger Regen und kalt, später teilweise trocken.

Nach einer wenig erholsamen Nacht, die verbunden mit prasselndem Regen, Windböen und lauten Motorengeräuschen war, beginnt der Tag grau und kalt. Ein paar Sonnenstrahlen am Vormittag künden eine kurzzeitige Beruhigung an. Ich gehen nochmals zur hinauf ins Zentrum von Tétouan, versuche nochmals vergeblich bei einem Bankomaten Bargeld zu beheben, was aber erfolglos blieb. Glücklicherweise habe ich noch Bargeld dabei und wechsle in einer Bank etwas um. Unglaublich, wie lange das dauert, die Bürokratie schlägt wieder zu. Es läuft genau gleich umständlich, wie ich das von Kenia kenne. Damit kann ich zumindest meinen Dieseltank auffüllen, denn mit Karte hätte ich nicht bezahlen können.
Die Runde durch die Medina ist sehr interessant, leider hat das ethnographische Museum geschlossen, das wäre sicher sehr interessant gewesen. Nach 3 Stunden bin ich wieder zurück beim Fahrzeug und checke nochmals die Wettervorhersagen, da die Wetterkapriolen derzeit in Teilen Marokkos verheerende Schäden mit vielen Toten verursacht haben. Ich bin glücklicherweise nicht an der Atlantikküste sondern im nordöstlichen Teil unterwegs, wo ich besser vom Sturm und Starkregen geschützt bin. In meinem nächsten Ziel, der „Blauen Perle“ und UNESCO-Stadt Chefchaouen, einem der Top-10-Ziele in Marokko, hat sich das Wetter auch wieder auf normale Werte gebessert. Ich starte die Fahrt und es beginnt wieder heftig zu schütten. Die Route ist kurvig, hinauf und hinunter, aber auf durchwegs guten Straßen. Hier parke ich auf einem zentralen und überwachten Parkplatz. Als erstes gehe ich zu El Barid Bank um wieder den Versuch zu machen, Bargeld abzuheben. Und siehe da – es klappt. Vermutlich hatte der Bankomat in Tetouan eine Fehlfunktion gehabt.
Dann besuche ich die Medina und bin, trotz den schlechten Wetters, völlig verzaubert von den vielen kleinen Gassen liebevoll dekorierten Häusern, Geschäften die neben Souvenirs auch Dinge des alltäglichen Bedarfs verkaufen, Bäckereien und Restaurants. Wunderschön – so beeindruckend habe ich es mir nicht vorgestellt. Auch die Ladenbesitzer sind nicht sehr aufdringlich. Bei einem Geschäft sticht mir eine schöne Baumwolldecke ins Auge und ich kann nicht widerstehen. Ein bisschen feilschen und sie gehört mir. Im Zentrum der Altstadt kehre ich im Twins, einem schönen Lokal ein und lasse mich mit Couscous mit Hühnchen und Gemüse kulinarisch verwöhnen.
Allerdings habe ich schon lange nicht mehr so kalt gehabt wie heute – in der einen Hand der Regenschirm, in der anderen das Handy zum Navigieren und so bin ich vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück beim Womo und heize erstmal ordentlich ein…. Was für ein schöner Tag!