19.12.2025, Freitag

8 Länder – 7 Monate – 1 Traum: Tag 95 von ca. 200 Tagen
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MA: Fès > MA: Fès
0 Tageskilometer, 6.225 Gesamtkilometer
Min.-Temp. 8°, Max.-Temp. 16°
Sonnenaufgang 08:19 Uhr, Sonnenuntergang 18:15 Uhr
Wetter: ein freundlicher Tag mit Sonne und Wolken, fast Windstill.

Auf dem Campingplatz, welcher eher einem Stellplatz gleicht, ist es in der Nacht sehr ruhig. Gemütlich frühstücken, dann am „Taxibüro“ hier am Platz fragen was er für die Fahrt zur Medina haben will. € 10 – ich lehne dankend ab weil ich weiß, dass es höchstens 4 bis 5 Euro sein sollten. Ich spaziere hinaus zur Straße und nach ein paar Minuten habe ich ein Taxi, welches mich zum Blauen Tor am Eingang der Medina um € 2,55 bringt. Da runde ich sehr gerne auf und gebe dem Fahrer ein gutes Trinkgeld, was ihn sehr freut. Die Medina von Fes – der ältesten Königsstadt Marokkos – ist ein Gewirr von ca. 9.300 engen Gassen, steht unter dem Schutz der UNESCO und ist die größte Medina weltweit! Zudem ist Fès bis heute der kulturelle und religiöse Mittelpunkt Marokkos mit klassischem Kunsthandwerk und mittelalterlichem Flair. Hier leben ca. 1,2 Millionen Menschen und der Verkehr ist schon etwas afrikanisch, aber noch ganz in Ordnung, verglichen mit anderen afrikanischen Ländern die ich kenne.
Vom Blauen Tor, wo mir gleich eine geführte Tour angeboten wird, was ich dankend ablehne, spaziere ich durch die engen Gassen. Unendlich viele kleine Geschäfte wo es Lebensmittel, Parfum, Souvenirs und auch sonst alles Erdenkliche zu kaufen gibt. Schwere Sachen wie z.B. Gasflaschen werden mit Mulis hierher transportiert. Vorbei an der Karawanserei am Place Nejjarine und der Moschee Karaouine bin ich schon im Gerberviertel angelangt. Es wird mir angeboten, vom Balkon einen Blick auf die Gerbereien zu werfen und hätte ich anschließend etwas gekauft, wäre ihnen das recht gewesen. Anstatt dessen gebe ich ein angemessenes Trinkgeld und das wiederholt sich einige Male, da es mehrere Gerbereien in der Medina gibt. Der Geruch ist nicht besonders angenehm, aber es läßt sich aushalten.
In diesen vielen und engen Gassen verliert man relativ schnell die Orientierung, da die Himmelsrichtung nicht mehr ausgemacht werden kann. Auch Google Maps dreht sich ein paarmal im Kreis und so kommt es schon vor, dass man 2 oder 3 Mal an der gleichen Stelle vorbeiläuft. Generell komme ich aber gut zurecht. Auf dem Rückweg zum Blauen Tor kaufe ich noch Datteln und dann ruft der Muezzin. Es ist Freitag und da ist am Nachmittag immer Gebetszeit. Auf einer Dachterrasse direkt beim Blauen Tor (Bab Boujeloud), welches auf der Innenseite grün ist, bestelle ich Hühnchen-Spieße mit Reis und Pommes. Es war sehr gut und kostet gerade mal € 4,50.
Ich mache noch ein paar Fotos vom Blauen Tor dann schaue ich mich für ein Taxi um. Wieder kommt einer auf mich zu und will € 10….. Ich nehme ein anderes und wiederum kostet die 10 km lange Rückfahrt knapp 3 Euro. So ist es halt, das muss man in einem solchen Land gelassen hinnehmen.
Jetzt habe ich genug von den zig-tausenden Leuten in den Souks der Medina und genieße schon bald darauf wieder die Ruhe im Womo. Ich lade Fahrrad auf, denn morgen geht die Reise weiter….